(Vorbemerkung für Bildhungrige: Einfach auf das Foto klicken)
Wer nach Island reist weiß, dass es im Mittel keinen Monat unter 15 Regentage gibt. Der April liegt da bei ca. 18 Regentagen und 6 Sonnenstunden pro Tag im absolut blauen Bereich. Dementsprechend hat es die ersten 3 Tage auch konsequent geregnet, wobei man diese 72 Stunden genauso gut in einem Tag zusammenfassen könnte (was das Monatsmittel folglich entschieden verbessern würde).
Dann kam die erste der 6 Sonnenstunden! Jipppieh!!!
Selbstverfreilich wissen Isländer sehr gut, wie sie mit den Unwirtlichkeiten der Natur umzugehen haben. Hochhackige Jeeps statt italienischen Innocentis, wasser- und windfeste Markenbodys fürs Hündchen und PC mit WLAN Zugang markieren inselweiten Standard. Apropos PCs: Zwischen Feuer und Eis wurde auch der erste MAC konstruiert, den es seinerzeit noch in handlichen (Regen)dosen gab:
- Der erste MAC in Regendose
- Der erste MAC in Regendose
Avantgarde auch in Sachen Kunst, Kultur und Musik. Neben Konzerten von namhaften Künstlern wie Jón Þór Birgisson („Jónsi“) u.a. finden in Reykjavik täglich auch Openair-Konzerte bei Wind und Wetter in zentraler Lage und for free statt:

Jetzt sind wir schon leicht irritiert und vom eigentlichen Thema abgeschweift, aber so kann es einem schon ergehen, wenn erlernte Wahrnehmungsmuster durcheinandergewirbelt werden: Knallbunte Häuser und Vorgärten ohne Zwang zum Rasenmähen („wächst ja eh nichts dort“) tun ihr Übriges dazu:


Wem das noch nicht genügt, der braucht nur einen Blick auf die Straßennamen zu werfen, um wieder in die polarkreisnahe Eislandrealität zurückgeholt zu werden:

Nomen est Omen: Richtig übersetzt!

Kaffee danach dann gleich um die Ecke, nämlich hier:

Was ich anfangs als antiquiertes Märchen hielt, ist tatsächlich war! Du bezahlst einen Kaffee, nämlich den ersten, danach sind alle weiteren frei! Unglaublich das und dass ich noch mit nem Blutdruck > 480 lebend rauskam! Geht doch!
Aufgepeppt vom Koffein kann man jetzt das tun, was in zig Blogs gelobt und gepriesen wird: Sich in eine heiße Quelle setzen und seinen Bauchumfang unter freiem Himmel bewundern (ín der Blauen Lagune oder dem Myvatn Nature Bath zum Beispiel), sich mit einem Mondfahrzeug in die Morgenröte eines Vulkans (ja der, mit dem nahezu unaussprechlichen Namen Eyjafjallajökull) oder Gletschers kutschieren lassen oder Wale unter dem dezenten Schein der Nordlichter betrachten. Wer dagegen sich gerne selbst bewegt, dem sei jedoch ein ausgedehnter Uferspaziergang angeraten. Grandios!


Apropos kutschieren lassen. Gewusst? Die Verbindungsstraße zwischen Keflavik Airport und Reykjavik wird durch Erdwärme beheizt! In Sachen alternative Energien sind uns die Isländer ebenfalls meilenweit voraus. Wie das funktioniert? Ähnlich, wie mit den MACs, nämlich so:

Die Stunden fliegen dahin, der nächste Wolkenbruch ist durch und hungrig macht man sich wieder auf den Rückweg. Die Vorfreude auf das abendliche Fischessen darf ungehemmt genossen werden, denn auch hier, scheinbar ab von jeder Zivilisation, herrschen bezüglich Nachhaltigkeit und Quotenkontrolle vorbildliche Maßstäbe.
- EU Kontrollschiff
Ein paar Stockfische kann man übrigens als leckeren Snack schon mal für das Nachtleben einstecken. Denn erst, wenn die Gehsteige ordentlich hochgeklappt sind rollen Wellen von Flaneuren und Nightclubbern an, die bislang ihr Dasein im Verborgenen gehalten haben. Denn geht es auf den Abend zu, kann gefeiert werden, was es eh nicht gibt: sichere, hohe Isländische Kronenkurse und die Nacht an sich (die Lichtdifferenz zum Tage kann zeitweise nahezu vernachlässigt werden).
Dies sollte für einen ersten Eindruck genügen. Insidertipps zu Nachtleben, Architektur, Design oder Trockenfisch folgen unter Umständen in einem zweiten Teil.
Ach ja, damit ihr Island findet:

oder hier:
Ende.
